Eine außergewöhnliche Band, die alles, was man von dieser im Jazz durchaus geläufigen Besetzung kennt, auf den Kopf stellt und in einem neuen Licht erscheinen lässt. Das Berlin-Kölner Quartett PHILM trifft ins Schwarze der Zeitgeist-Zielscheibe, und hält vor allem live sein berstendes Energielevel. Saxophonist Philipp Gropper, Elias Stemeseder an Piano und Keyboards, Bassist Robert Landfermann und Schlagwerker Oliver Steidle haben mit der Postmoderne wenig am Hut. Statt individuell, glänzen sie lieber in der Gruppe. Es geht ihnen nicht um Assoziation und Dekonstruktion, sondern um Erschaffen und Teilen. Wie altmodisch. Wie revolutionär.
Ein kompakt ausgewogener Gruppensound voller robuster Geschmeidigkeit, Musik, die nicht um den heißen Brei herumredet, sondern direkt ins Mark dringt und dort bleibt. Dichte Parallelität zwischen Saxophon und Keyboards, ein kraftvoller Kontrabass an der spielerischen Obergrenze des Instruments und ein Schlagzeug, das immer wieder nach vorne drängen und neue Richtungen einschlagen kann. „Das Ergebnis ist Musik, die unser Dasein umkreist, kommentiert und in größere Zusammenhänge stellt.“ (Ulrich Steinmetzger).
Am 27.01. veröffentlicht PHILM gleich zwei neue Alben, die sie im Stadtgarten selbstverständlich im Gepäck haben werden.
Fotocredit: Philipp Gropper's PHILM © Grischa Lichtenberger