Bei ihrem letzten NICA live-Konzert geht Kuratorin und NICA artist Sophie Emilie Beha einen mutigen Schritt weiter. Sie kuratiert nicht nur zwei kürzlich entstandene Kölner Duos, sondern wagt sich auch selbst ins Scheinwerferlicht. Die für den Abend neu entstandenen Kompositionen widmen sich dem Thema Membran, das Beha für beide Ensembles aus künstlerisch schreibender Perspektive bearbeitet.
Sophie Emilie Beha und Vincent Stange bauen dreidimensionale Räume aus Klang. Sie schichten Erlebtes, Gehörtes und Gefühltes übereinander. Sie machen Aufnahmen an öffentlichen Orten — Plätze, alte Militärgelände, Feldkapellen —, bearbeiten das Tonmaterial und ergänzen es mit eigenen Texten und den Aufnahmen eines selbstspielenden Klaviers. Was 2023 als Rechercheprojekt am Heinrich-Böll-Platz über der Kölner Philharmonie begann ist mittlerweile ein fragil-flexibler Nukleus in ständiger Verwandlung.
Die ukrainische Sängerin und Komponistin Kateryna Kravchenko und Sophie Emilie Beha begegneten sich vergangenes Jahr im Rahmen eines gemeinsamen Stipendiums. Nur einen Katzensprung vom Ostseesandstrand entfernt entstand spontan die erste Kollaboration. Sophie Emilie Beha schrieb für Kateryna Kravchenko ein Gedicht, das die Sängerin noch in derselben Woche vertonte und im Quintett aufführte. Nun lädt Beha die Komponistin und Sängerin im Duo inshi mit dem Kontrabassisten Béla Bluche ein. Ausgehend von membranigen Texten entstehen Improvisationen, Sprachflüsse und musikalische Lyrik.
Foto: © Sophia Hegewald