Tom Schulz gehört zu den besten Dichtern deutscher Sprache. Seine Lyrik, so sagte es der Österreichische Rundfunk, „kündigt die Übereinkunft, wie Welt zu denken ist und was wir unter Wirklichkeit zu verstehen haben, locker auf.“ Zwölf Bände mit Poesie hat Schulz, der 1970 in der Oberlausitz geboren wurde und heute in Berlin lebt, seit den 1990er Jahren veröffentlicht, viele von ihnen wurden in andere Sprachen übersetzt. Und sie alle werfen die Frage nach dem Veränderungsaspekt von „Schöner Literatur“ auf, suchen eine Raumzeit des Humanen. In seinem neuen Band SALZ UND ERINNERN begibt sich Schulz an Orte eigener und fremder Geschichte, von der ehemaligen Stalinallee in Ostberlin nach Budapest und an die Donau. Überblendungen und Rückbilder. Das zerstörte Berlin, Nachkrieg. Serbien, dreißig Jahre nach den Schrecken des Krieges. Erinnern heißt, sich bewusst werden, es fragt nach einer Haltung zur Welt und den Dingen. Im Deutschlandfunk hieß es über sein Werk: „In dem Unvollendeten und nach allen Seiten Offenen Perfektion zu sehen, das lehrt uns Tom Schulz, ohne dabei die Gefahr zu ignorieren, in die der Mensch die Schöpfung gebracht hat.“
Der Literarische Salon:
Seit 2006 laden Guy Helminger und Navid Kermani Schriftsteller:innen, für die sie sich begeistern, in ihren Literarischen Salon in den Kölner Stadtgarten ein. Der Gast liest aus eigenen Büchern, bringt aber auch Texte und Musik mit, die ihm oder ihr besonders wichtig sind.
Fotocredit: Tom Schulz © Dirk Skriba